„Eine Insel, umgeben von der wechselvollen Unbeständigkeit des Meeres, immerwährend vom Steigen und Fallen der Gezeiten berührt.“

-Anne Morrow Lindbergh

Ben Scheer in Hamburg

Ben Scheer

Die Natur als Künstler. Dies inspirierte den am Parsons school of design in New York ausgebildeten Grafikdesigner und Fotografen Ben Scheer zu seinen Arbeiten „Seezeichen“, die er über einen Zeitraum von fünf Jahren zu unterschiedlichsten Tageszeiten und Bedingungen fotografisch festgehalten hat.

Bilder, gemalt durch die Berührung von Meer und Land. Durch Wind und Wellen, durch Wasser, das feinsten Sand in unterschiedlichen Farbnuancen mit sich bringt oder davonträgt, an den Strand spült oder diesem nimmt. 

Alle 12 Stunden zieht sich das Meer zurück. Ebbe. Innehalten. Im Rhythmus der vom Mond bestimmten Gezeiten öffnet sich ein knappes Zeitfenster.

Für eine Stunde nur liegen die Sandbänke an der Westküste vor Sylt frei. Bei ablaufendem Wasser zeichnet das Meer am Flutsaum filigrane Bilder in feinen Schattierungen und Strukturen in den Sand. Sie sind nur für einen Moment sichtbar, bis die einsetzende Flut sie wieder mit sich nimmt. Alle sind einmalig, waren niemals zuvor und werden nie mehr sein.

Jede Tide hinterlässt ihre ureigene Spur, einmal ruhig und regelmäßig, ein anderes Mal wild und scheinbar ohne erkennbare Linie. 

Den Motiven wohnt eine stille Schönheit und Kraft inne, der man sich als Betrachter schwer entziehen kann.